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Milk-Run

Das Milkrun-Konzept (oder Milk-Run-Konzept) ist ein Logistik-Konzept. Es beruht auf der früheren Praxis eines Milchmanns, der seine Kundenhaushalte einen nach dem anderen auf einer festgelegten Routen ansteuerte, mit der gewünschten Menge an Milchflaschen versorgte und im Zuge dessen das Leergut mitnahm.

Milk Run Hellmann Lkw Transport Spedition

Material wird in der Menge wieder aufgefüllt, wie es verbraucht worden ist. Die Losgröße wird hierzu einmalig festgelegt (eine Milchflasche) und gegebenenfalls durch Signalkarten (Kanban) gesteuert. Der Wiederbeschaffungszyklus und die Route sind ebenfalls im Vorfeld festgelegt (ähnlich einem Busfahrplan).

Milkrun in der Spedition

Das Milkrun-Konzept wird sowohl in der Beschaffungslogistik als auch in der Produktionslogistik angewendet.

Ein Praxisbeispiel: Mehrere Lieferanten eines produzierenden Unternehmens werden nacheinander von ein und demselben Lkw im Milkrun angefahren und Rohstoffe (Vollgut) geladen und gleichzeitig Leergut entladen. Am Ende des Rundlaufs wird das Vollgut am Produktionsstandort angeliefert. Von dort werden wieder leere Behälter aufgenommen. Dadurch entfallen alle dedizierten Transporte, von jedem Rohstofflieferanten zum Werk, und so reduziert sich die Anzahl der Transporte insgesamt sowie die Anzahl der Anlieferungen am Produktionssstandort. Daneben reduziert das Milkrun-Konzept Lohn- und Prozesskosten am Produktionsstandort und senkt die Gesamtkosten des Transport- und Logistikprozesses.

Das Milkrun-Konzept wird auch in der Distributionslogistik angewendet.

Zugehöriges Praxisbeispiel: Die produzierten Produkte des Unternehmens werden im Milkrun ausgeliefert und der Fahrer erhält an jeder Entladestelle Leergut, das er zurück ins produzierende Werk transportiert. Der Rundlauf endet dort, wo er begonnen hat – im produzierenden Werk.

Milkrun wegen Carnet TIR

Beim Transport unter Carnet TIR, dem zollrechtlichen Versandverfahren zur vorübergehenden Einfuhr bzw. dem Transit von Waren, muss man sich in Teilen des Milkrun-Konzeptes bedienen. Im Gegensatz zum Sammelgut-Konzept, bei dem mit Vor- und Hauptlauf gearbeitet wird, findet beim Milkrun-Konzept keine Waren-Konsolidierung an Umschlagpunkten statt. Durch geschickte Wahl der Tour versucht der Disponent die Auslastung der Fahrzeuge zu optimieren. Hier bedarf es viel Erfahrung – denn einmal geladen und abgefahren, kann an der Tour unter Carnet TIR nichts mehr verändert werden. Das Carnet TIR fordert eine feste Route. Unterschied zum klassischen Milkrun ist: Es ist unter Carnet TIR nicht möglich, Auslieferungen und Abholungen zu kombinieren.

Milk-Run Disposition Hellmann East Europe

Milkrun als Zulieferkonzept

Heutzutage versteht man unter Milkrun auch ein Zulieferkonzept, bei dem eine Spedition von einem Auftraggeber beauftragt wird, verschiedene Lieferanten/Kunden in einer Art Transportkreislauf anzusteuern. So können gleichzeitig Güter bzw. Leergüter aufgenommen und ausgeliefert werden. Die Fahrstrecken, sowie die Zustellzeiten sind hierbei fest geplant.

Das Milkrun-Prinzip anhand des Milch-Beispiels

  1. Produktion
  2. Auslieferung
  3. Annahme durch Kunden
  4. Abnahme der leeren Behältnisse
  5. Leere Behältnisse werden neu aufgefüllt

Die Vorteile des Milkrun-Konzepts

  • Just-in-Time-Belieferung möglich
  • geringe Transportzeiten, wenige Umschlagvorgänge und somit auch vergleichsweise geringere Transportkosten
  • feste Zeitfenster ermöglichen Planbarkeit
  • kleinere Lagerbestände bedeuten, geringere Kapitalbindung 
  • Nachhaltigkeit wird durch ökologisch sinnvollere Transportwege ermöglicht
  • Entsorgungslogistik kann ein Teil des Kreislaufes sein.

Die Probleme beim Milkrun-Konzept

  • es müssen verlässliche Lieferanten gefunden werden
  • eine sehr zeitintensive Planung ist notwendig für einen reibungslosen Ablauf
  • die Nachfrage der Güter im Prozess muss konstant sein
  • das Konzept ist erst ab einem größeren Radius wirtschaftlich einsetzbar
  • durch Witterungs- und Verkehrsverhältnisse kann es Probleme geben.

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