Seit Donnerstag (09.12.2021) letzter Woche werden gemäß Beschluss des Ministerrats der Republik Belarus alle Fahrzeuge zur Einfuhr von Gütern auf der Straße in die Republik Belarus versiegelt, welche aus dem Gebiet der EU kommen – genauer gesagt aus Litauen oder Polen. Der Beschluss ist verpflichtend und trat sofort in Kraft.
Zusatzkosten im Export und im Transit
Der Service des Anbringens des elektronischen Siegels/der Plombe auf belarussischem Territorium allein kostet heute umgerechnet etwa 100 EUR Überwachungsgebühr pro Fahrzeug bzw. Frachtraum. Nicht enthalten sind etwaige Standzeiten, die Administration der Prozedur und unbekannte weitere Kosten, die die Praxis der nächsten Tage aufzeigen wird.
Überwachungsgebühr trifft Frachtzahler direkt
Die Kosten müssen wir aufgrund Ihrer Höhe an die Frachtzahler betroffener Lieferungen weiterreichen. Wir bitten hier um Ihr Verständnis. Ihr gewohnter Ansprechpartner bei Hellmann East Europe steht Ihnen hierbei für Fragen und Antworten zur Verfügung.
Ablauf an der Grenze
Der Service ist aktuell vor Ort an den Betreiber OKNO RUE „Beltamozhservice“ in Höhe von etwa
- 100 EUR Überwachungsgebühr auf ein belarussisches Bankkonto der OJSC Belagroprombank zu zahlen. Eine Vorauszahlung ist leider noch nicht möglich, weshalb wir mit dem Risiko von Standzeiten rechnen. Der Zahlung voraus geht ein
- Vertragsabschluss zwischen dem Transportunternehmer und dem Betreiber, vor Ort an der Grenze. Die
- Anbringung des Siegels erfolgt nach Grenzübertritt PL-BY oder LT-BY. Die
- Entfernung des Siegels erfolgt an 5 definierten Grenzübergängen BY-RU durch Vertreter des nationalen Betreibers des Systems.
Die nächsten Tage werden zeigen, wie sich dies auf die Transitabwicklungszeit auswirken wird.
Situation heute
Die von uns im Export eingesetzten Fahrer warteten heute bis zu 18 Stunden an der EU-Außengrenze zu Belarus auf die Ausgabe eines elektronischen Siegels, da nicht genug Geräte zur Verfügung standen. Bisher sind unsere Fahrzeuge an der Grenze BY-RU ohne anzuhalten durch gefahren. Heute müssen unsere Fahrzeuge stoppen und das elektronische Siegel durch einen Vertreter des Systembetreibers abnehmen lassen.
Der Frachtmarkt ist durch die Ereignisse der letzten Wochen sowieso schon sehr angespannt. Die neuen Entwicklungen führen zu einer weiteren Verknappung von Laderaum und verlängern die Laufzeiten um weitere 1-2 Tage, sowohl bei der Einreise als auch bei der Ausreise.
Betroffene Exportländer
Ihre Exporte nach Belarus und Ihre Exporte mit Transit durch Belarus auf dem Landweg per Lkw sind betroffen, folglich
BELARUS | RUSSLAND | KASACHSTAN | USBEKISTAN | TURKMENISTAN | TADSCHIKISTAN | MONGOLEI | CHINA im Export aus der EU – sowohl Sammelgut als auch Teilladungen (LTL) und Komplettladungen (FTL).